Zum Feier des Welttages der Lösungsfokussierten Arbeitsweise, SF WorldDay, 3. Mai, erzählen wir hier kleine Geschichten, die PraktikerInnen in ihrem Alltag, im Privaten oder auch beruflich, passiert sind. Einerseits beeindrucken uns die Vorfälle selber, andererseits finden wir die Interaktion, die stattgefunden hatte, bezeichnend für die Alltagsanwendung von LOA.

Wir hoffen, dass dabei leicht brauchbare Inspiration möglich wird, auch für eine breitere Öffentlichkeit…

 

Die Lehrerin fuhr mit ihrer Primarklasse in den Wald. Alle waren freudig aufgeregt und voller Energie! Daher wurden die im Klassenzimmer schon abgemachten Regeln schnell wieder repetiert: In Hör- und Sichtweite bleiben; Auf sich und auf einander achten; Auf die Tiere achten und darum NICHT in die Nähe vom Teich gehen; wenn gerufen, zur Lehrerin kommen – und dann durften alle SPIELEN! Keine 5 Minuten später sieht die Lehrerin zwei ihrer Jungs… ja, im Teich. Sie ruft sie, nun ja, mit gewisser Anspannung herbei.

Wenn sie dann vor ihr stehen, staunt sie selber etwas, als sie sich fragen hört:
-Und, welche Regeln habt Ihr schon befolgt?
Die beiden staunen auch, und zählen auf:
-Wir waren in Sicht- und Hörweite, wir kamen, als Sie uns gerufen haben…
-Ok, dann bitte jetzt auch das mit dem Teich befolgen!
Das Vorgehen der Lehrerin, das Gespräch damit zu starten, was schon funktioniert, verlieh der Situation etwas Leichtigkeit. Und tatächlich, die Jungs wurden im Gespräch zu Regel-Befolgern, klar und deutlich!

 

Sie begleitet ihren Vater zum Arzt und beide sind schockiert: Krebs. Er hat noch ein halbes Jahr vielleicht. Heimgekehrt, sitzen sie alle im stillen Horror. Mit seiner wiedergefundenen Stimme beklagt er sich über die Pläne, die nun für immer Pläne bleiben würden. Und wie er sich es erhoffte, noch mit seiner Frau was unternehmen zu können.
Es ist die Tochter, die sich traut: Papa! Erzähl, an welche Pläne denkst du? Grosse Reisepläne, besondere Orte (wieder) aufsuchen… voller Leidenschaft.
Die Leidenschaft und die Zeit hat gereicht. Sie besuchten zusammen noch die Orte, er stand noch beeindruckt dort, wo er hoffte…

 

Die Familie sitzt beim Tisch und die Spannung wächst. Einer dieser Alltagsstreits bricht los und es wird laut, Tür knallt, drei sind laut – der Vater bleibt still und beobachtet nur eine Weile.

In einem möglichen Moment nimmt er das Wort und zählt beeindruckt auf, welche Versuche und sonstige Stärken er bei seiner Familie merken konnte. – Oh, und das schönste kommt übrigens noch danach, als die Tochter über den Vater staunen kann, wie er das Stillsein mittendrin aushalten konnte…

Die begeisterte Gruppe plant zusammen. Komplexe Angelegenheit, viele Ideen und einige Sachzwänge… und Suche, Suche, Suche nach die beste Variante. Und ja, einige Kompromisse auch. Es ist spät, einige müssen schon gehen. Die, die bleiben, stehen von einem Bein auf den Anderen, tiefe Säufzer, Sorgenfalten. Und dann kommt eine, die diesmal viel geschwiegen hatte, mit der Frage auf an den Chef: „Du, wenn wir für einen Moment wüssten, dass wir genau das verwirklichen können, was wir wirklich, wirklich wollen (die Veränderung am Gesicht des Chefs setzt schon hier ein)… was wäre dann… was wäre uns wichtig?“
Eine ganz neue Planungsschlaufe setzt ein, kleine aber wesentliche Änderungen folgen, Erleichterung und Begeisterung.

 

 

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